Landsberg
im 20. Jahrhundert
Bürgervereinigung zur Erforschung der Landsberger Zeitgeschichte

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Willkommen auf der Europäischen Holocaustgedenkstätte

GESCHICHTE UND ERINNERUNG IM DIALOG


Eine klaffende Wunde - Steine der Erinnerung - Steinernes Kaddisch

1993 erstellte eine Gruppe junger Berliner Landschaftsarchitekten einen Entwurf für die Gestaltung der Europäischen Holocaustgedenkstätte. Gleich einer offenen Wunde sollte diese Stätte in der Landschaft klaffen und so den besonderen Charakter des Ortes deutlich machen. Ohne monumentale Skulpturen und verspieltes Design sollte ein Ort der Erinnerung entstehen. Der ursprüngliche Entwurf konnte aufgrund zahlreicher Widerstände und fehlender finanzieller Unterstützung nicht verwirklicht werden. Dennoch ist es der Bürgervereinigung gelungen, in zahllosen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, bis heute ein Gesamtensemble im Geiste dieses Entwurfs zu schaffen, das in besonderer Weise die Trennung von historischer Aufarbeitung und Erinnerungsarbeit aufhebt, die der deutsche Nachkriegshistoriker Prof. Martin Broszat vom Institut für Zeitgeschichte und der jüdische Holocaustforscher Saul Friedländer postulieren. Den beiden Wissenschaftlern zufolge sollen sich nicht-jüdische Forscher auf eine historische Aufarbeitung des Holocaust beschränken, wohingegen die Erinnerungsarbeit Aufgabe der Juden sei.

Sinn des Ortes und Denkmalensembles
Wir sehen es als unsere Aufgabe, Symbole und Wirklichkeit in Deckung zu bringen, dem in der Natur verborgenen Sinnbildhaften Ausdruck zu geben. Dies ist auf der Europäischen Holocaustgedenkstätte durch die Historizität und der mit ihr verbundenen Erinnerung möglich. Alles ist unserer unmittelbaren Anschauung zugänglich. Archäologische Spuren begleiten den Besucher auf der gesamten Gedenkstätte.
Der Besucher kann in die Essenz des Sichtbaren eindringen – er sollte jedoch nicht darüber hinaus gehen. Empfindsame Menschen können geheimnisvolle Energien aus dieser Natur, die Anklage des historischen Ortes und ihre persönlichen Erinnerungen daran erfühlen. Niemand sollte sich einer unverbindlichen Imagination hingeben oder nur in der toten Historizität stehen bleiben, die ein Denken in der Erinnerung nicht ermöglicht, ja sogar verbietet.
Dieser Ort läßt die historischen Ereignisse aufleben, begreifbar werden und begehbar machen.
Erinnerung und Erleben sind auf der Europäischen Holocaustgedenkstätte lebendig und anschaubar, während objektive historische Abhandlungen alleine leblos sind, die Erinnerung verblassen und mit der Zeit verschwinden lassen. Der Ort legt in jeder Hinsicht Zeugnis ab, was der Holocaust war und für die Zukunft bedeutet.

Das Gedenkensemble setzt sich aus zwei voneinander unabhängigen Arealen mit Gedenksteinen zusammen:
dem Zugang zur Gedenkstätte, als Symbol des Leidens und der Hoffnung und der eigentlichen KZ-Gedenktstätte dem ehemaligen KZ-Kommando Kaufering VII.

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