Landsberg
im 20. Jahrhundert
Bürgervereinigung zur Erforschung der Landsberger Zeitgeschichte

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Das KZ-Kommando Kaufering VII

Das KZ-Kommando Kaufering VII wurde zwischen Juli und September 1944 eingerichtet. Die Häftlinge dieses Lagers waren Überlebende des KZ Auschwitz, verschiedener Gettos in Litauen und des Warschauer Gettos: Juden aus allen europäischen Staaten.

Die Männer mußten in Erdhütten leben, die aus dachförmig gegeneinander gestellten  Brettern bestanden und mit Erde und Kies bedeckt wurden. Die Frauen waren in den bis heute erhaltenen KZ-Tonröhrenunterkünften zusammengepfercht und innerhalb des Lagers in einem Frauenlager isoliert. Die KZ-Häftlinge wurden zum Bau der Eisenbahnlinie, die Landsberg umgehen sollte und im Fertigbetonteilwerk „Erich“ der Firma Held & Franke in Friedheim eingesetzt.

Im September 1944 wurden zwei Transporte mit je tausend Häftlingen und am 25. Oktober 1944 471 Häftlinge vom KZ-Kommando Kaufering VII nach Auschwitz zum Vergasen geschickt. Ab Januar 1945 wurde Kaufering VII zu einem Typhuslager. Eine Pflege der Kranken gab es nicht, entsprechend stieg die Zahl der Toten. Am 24. April 1945 räumte die SS das Lager. Die Überlebenden werden auf den Todesmarsch über Dachau nach Bad Tölz geschickt.

Überreste der KZ-Tonröhrenunterkünfte: 150 Frauen waren hier auf engstem Raum zusammengepfercht.

Einige KZ-Tonröhrenunterkünfte des Frauenlagers des KZ-Lagers Kaufering VII sind bis heute erhaltengeblieben und wurden auf Antrag der Bürgervereinigung unter Denkmalschutz gestellt. Sie sind die letzten ihrer Art. Ihre Bauweise ist bisher nur aus dem KZ-Kommando Kaufering bekannt.